Pau Delgado, Uruguay (aktuell in London wirkend), bekam über politische und philosophische Fragestellungen aufgrund ihres damaligen Wirtschaftsstudiums den Einstieg in die Kunst, hat selbst jedoch nie Kunst studiert. Ihre Arbeitsweise an den unterschiedlichsten Projekten mittels Video, Photographie, Interviews, der offenen Gender-Fragestellung in der Gesellschaft an sich… war sehr gefragt und so zahlte sich ihre Beharrlichkeit, die Lust und Offenheit Neuem zu begegnen, aus, und eröffnete ihr neue Wege auch im Kunstbereich, die einmalige Chance, in New York „ausleben“ und umzusetzen und ihr Können zu zeigen. Im Sommer vergangenen Jahres hat sie in London ein Projekt mit den Guerrillagirls – ihre Initialzündung und Vorbilder schlechthin – betreut!
Durch Connections über unseren Lehrgangsleiter, der 2015 mit seinem Partner ein Projekt in Uruguay aufzog, konnten wir ebenfalls die Chance wahrnehmen, Pau – und auch ein stückweit das „Kulinarium Uruguays“ – an zwei Tagen im Januar, näher kennen lernen und „beschnuppern!“
Uruguay selbst wurde vor allem durch Auswanderer aus Italien, Deutschland und der Schweiz geprägt und daher unterscheiden sich auch die kulinarischen Vorlieben nicht all zu sehr von den unsrigen. In der Trotte Pfyn (Gastrecht Dank Alex) haben wir den ersten Donnerstag Nachmittag im 2017 kochend und diskutierend verbracht! Auf Vorschlag von Pau haben wir eine leckere „Pascualina“ (ähnlich einer zugedeckten Quiche mit Spinat und Eiern) und als Dessert „Pasta Frola“ (eine Art Linzertorte) hergestellt, lernten das Ritual des Maté-Tee-Trinkens kennen und führten interessante sowie inspirierende Gespräche während der Zubereitung (Zeitraum von drei Stunden). Während dem Essen selbst, erzählte Pau uns über ihren Werdegang, ihre Arbeit, stellte allgemeine, „länderübergreifende“ (Gender-)Fragen und war somit Initiantin für weiterführende, tiefgreifende Gespräche – so wie es die Situation zuliess und sein durfte!
Erwartungsvoll dem nächsten Tag und Freitagsgespräch entgegen blickend, verliessen wir Pfyn mit vollem Magen und entsprechenden Eindrücken.
Für mich war diese Begegnung insofern sehr bereichernd, weil Pau genau das in mir angerührt hat, was seit Jahrzehnten mein „Lebensthema“ umfasst/ beschreibt. Ihre Präsentation am Freitag hat die ganze „Genderfrage“ dann erneut auf den Punkt gebracht: Die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft, das allgemeine „Machtverhältnis“ zwischen – auch – Gleich-geschlechtlichen, das Durchbrechen von Wertsystemen, sich bewusst dagegen Auflehnen. Im Besonderen die Videointerviews haben diese Missstände für mich immer wieder sehr deutlich aufgezeigt -geschlechter- länder- altersbedingt… Wie dem auch sei: Die Grundsatzdiskussion war auf alle Fälle erneut angeregt und wurde somit auch eingehend wahrgenommen und aufgegriffen beim anschliessenden Apéro!
Herzlichen Dank für diese Inputs! Just do it!
Kat