Inspiration – Sinne

Wie nutzen wir unsere Sinne? Im Alltag und in der künstlerischen Arbeit? Welche Sinne inspirieren uns? 

Sequenzen aus ‚Inspiration‘
mit Gilgi Guggenheim

Autorin: Mogewi

Einführung – 16.9.2016
Inspiration und Ressourcen

V E R G A N G E N H E I T
Bild, Gefühle
Gespeicherte Sinneseindrücke und Erinnerungen. Biographie.

G E G E N W A R T
Tat, Machen, Sinne
Sinneswahrnehmungen schärfen durch Achtsamkeit –
Sinneseindrücke wahrnehmen. Die Kunst der Langsamkeit.

Z U K U N F T
Geistiges – Wort, Sprache
Ideen mit Inspirationsquellen verknüpfen. Wünsche definieren.

Wir gehen der Frage nach, welche der drei Möglichkeiten die eigene Inspirationsquelle ist…

Tastsinn 30.09.2016
blindes Tasten und Zeichnen

Wir erhalten vier verschiedene Gegenstände nacheinander in die Hand
Baumnuss, Kreisel, Rinde, Muschel

Wir tasten die Gegenstände, erfühlen und zeichnen diese auf weisses Papier. Kein visuelles Arbeiten, sondern blindes Zeichnen. Nicht denken!

      

Muschel – „Yeti Zeitengang“                 Kreisel – „Zellverbindungen“

Neben die Zeichnungen legen wir jeweils ein weisses Blatt Papier, worauf jede Studentin eine Assoziation oder einen Gedanken dazu notieren kann. Aus den gesammelten Stichwörtern suchen wir spielend einen passenden Titel zum Bild oder schreiben eine Kurzgeschichte. WORTSINN?!

Nicht nur der eigene Blick (Innen) auf das Bild ist wichtig, sondern auch, wie das Bild von Aussen wahrgenommen wird.

Tastsinn – 28.10.2016
Erinnerungsobjekt aus der Kindheit

Ein mitgebrachtes Objekt wird ertastet und mit Grafitstift zeichnerisch
umgesetzt. Kein visuelles Arbeiten – nicht denken.

Mit der linken Hand die Beschaffenheit des Objektes ertasten,
wahrnehmen und auf dem Papier zeichnerisch umsetzen. Die Erinnerungsbilder linear auf das Papier bringen. Weiter in die Fläche arbeiten. Notizen machen oder Stichwörter notieren. Weiter mit diesen Stichwörtern arbeiten. Eigene Umsetzung vorantreiben.

Eine neue Inspirationsquelle, um künstlerisch in eine Arbeit einzusteigen und weiterzuarbeiten.

Tastsinn – 4.11.2016
Portrait zeichnen

Wir tasten das Gesicht unseres vis à vis in der Vorstellung und zeichnen dann mit Graphit auf das Papier. Eine andere Möglichkeit besteht auch, das Gesicht visuell abzutasten und gleichzeitig zu zeichnen. Die portraitierte Person redet und erzählt. Diejenige, die zeichnet, hört zu.

 

   

Das Gesicht kann waagrecht abgetastet werden Haare/ Augen/ Ohren/ Nase/ Mund/ Hals. Die «Höhen und Tiefen» des Gesichtes ertasten und zeichnerisch umsetzen. Beim Zeichnen mehr oder weniger Druck geben.

Ein anderer Versuch wäre, in der Vertikalen abzutasten und zu zeichnen.

Geruchsinn – 11.11.2016
Farben

Wir notieren uns Stichwörter zu Begriffen, bei denen der Geruch anhaftet:

Baby-Duft, altes Buch, frische Wäsche, Autoreifen, Tiefgarage, feuchte Erde usw.

Sechs verschiedenen Gerüchen geben wir eine Farbe. Wir malen die Farben auf A6 Kärtchen. Dem Geruch geben wir noch eine Linie, die wir auf die Farbfläche zeichnen (nichts Gegenständliches).

       

Schlechte Gerüche haben „unsympathische“ Farben. Diese schlecht riechenden Farbkarten weiterzuverarbeiten, macht nicht wirklich Freude. Mit den Lieblings-Gerüchen zu arbeiten ist natürlich sympathischer – und vielleicht auch einfacher.

Gefühle kann man riechen

Jedes Gefühl, wie Freude, Aufregung, Wut, Angst, Glück oder Traurigkeit riecht anders. Die meisten Tiere können das riechen, aber auch, manche Menschen. Nach Prüfungen bleibt daher häufig ein eigenartiger Geruch im Raum. Bisher hat man diese Substanzen, die dafür verantwortlich sind, allerdings noch nicht identifiziert. Unangenehmer Geruch wird häufig auch durch Zerfallsprodukte von Bakterien auf der Haut produziert.

Je älter man wird, desto schwächer wird der Geruchssinn. Ab 40 Jahren lässt die Fähigkeit, Düfte zu erkennen und zu unterscheiden, nach. Auch Rauchen und häufiger Kontakt mit Chemikalien und Schmutz oder Staub vermindern die Fähigkeit zu riechen.

Bei einem freudigen Zustand riecht man anders, als wenn man Angst hat. Auch der Atem fliesst dann flacher.

Sachen und Objekte geben einen Geruch ab. Man riecht  eine Sache/ Objekt anders, wenn man die Sache sieht oder eine Vorstellung von einer Sache hat. Sinnüberreizung führt zu einem anderen Riechen.


Geruchsinn – 18.11.2016
Erinnerungs-Objekt aus der Kindheit

Für das Erinnerungs-Objekt suchen wir eine Farbe via Geruchsinn. Wie riecht mein Objekt und was für eine Farbe gebe ich diesem Geruch, diesen Gerüchen?

Verhältnisse der Gerüche zueinander? Anordnungen?

     

Das Arbeiten mit den Sinnen erfordert Präsenz und diese holt einem in die Gegenwart (siehe Einführung 16.9.2016).

Geruchsinn – 25.11.2016
Gewürze

Lösen Gerüche bei mir auch Formen aus? Ist ein Geruch rund, spitzig oder eckig?

Mit den mitgebrachten Gewürzen gestalten wir in verschiedenen Gruppen ein Mandala. Wie riecht das Gewürz und was für eine Form lege ich mit diesem Gewürz. Geruchsbewegungen legen. Stilles und achtsames Arbeiten – wie die Mönche im Tibet.

Einen Geruch/ Gewürz nach dem anderen legen – nicht vorzeichnen. Prüfen, ob die Form wirklich dem Geruch entspricht.

Das Ritual wird am Schluss durch das achtsame Zerstören des Mandalas beendet.

    

Die vielen verschiedenen Gerüche der Kräuter erschweren die Arbeit, denn von gewissen Gerüchen hat man schnell die Nase voll!

Hörsinn – 13. und 19.01.2017
Farbe, Rhythmus und Musik

Mit einem breiten Flachpinsel malen wir Klangspuren als Rhythmus und Melodie. Wir malen unsere eigenen Kompositionen. Wir sind unser eigenes Tonstudio und malen die Tonspuren.

     

     

zuerst in schwarz/ weiss und dann gehts farbig weiter…..

Das Arbeiten mit den Sinnen ist intensiv und spannend, erfordert aber immer wieder sehr viel Zeit und Achtsamkeit.

Vielen Dank Gilgi für die inspirierenden Sinneserlebnisse 🙂

 

Im Januar 2017

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